Die Stadt Regen, im Herzen des Bayerischen Waldes, ist ein Ort, der von Geschichte und Tradition geprägt ist. Doch auch hier machen sich Veränderungen bemerkbar, die im Rahmen des Zensus 2022 umfassend dokumentiert wurden. Der Zensus liefert wertvolle Daten zur Bevölkerungsstruktur, Haushaltsformen und zur Wohnsituation in der Gemeinde. Was hat sich in den letzten zehn Jahren verändert? Wie sieht das Leben in Regen im Jahr 2022 aus? In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die wichtigsten Ergebnisse.
Bevölkerung: Ein Rückgang setzt sich fort
Die Stadt Regen zählte zum Stichtag 15. Mai 2022 genau 10.902 Einwohner. Damit ist die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren um 762 Personen geschrumpft – das entspricht einem Rückgang von etwa 6,5 Prozent. Bereits der Zensus 2011 hatte eine ähnliche Entwicklung gezeigt. Damals war die Einwohnerzahl von 12.568 im Jahr 2001 auf 11.664 gesunken. Der fortschreitende Bevölkerungsrückgang ist also kein neues Phänomen, sondern eine Fortsetzung eines Trends.
Was die Geschlechterverteilung angeht, sind Frauen in Regen leicht in der Überzahl. Von den 10.902 Einwohnern sind 5.497 weiblich, während 5.404 männlich sind. Diese nahezu gleichmäßige Verteilung spiegelt sich auch in anderen bayerischen Städten wider, wobei Frauen oft eine kleine Mehrheit bilden.
Altersstruktur: Eine alternde Bevölkerung
Das Durchschnittsalter der Regener Bürger beträgt 44,9 Jahre, was leicht über dem bayerischen Landesdurchschnitt liegt. Ein näherer Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass 2.830 Personen zwischen 40 und 59 Jahre alt sind, was die größte Altersgruppe darstellt. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre machen mit 1.905 Personen einen deutlich kleineren Anteil aus. Die Zahl der Senioren (67 Jahre und älter) liegt bei 2.276 Personen, was einen bedeutenden Teil der Bevölkerung darstellt.
Interessant ist der Unterschied im Durchschnittsalter zwischen deutschen und ausländischen Bürgern. Während das Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung bei 46,7 Jahren liegt, beträgt es bei Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit nur 28,9 Jahre. Diese Differenz lässt sich unter anderem durch die Zuwanderung junger Menschen erklären, die oft eine wichtige Rolle auf dem Arbeitsmarkt übernehmen.
Herkunft der Einwohner ohne deutsche Staatsangehörigkeit
Von den 10.902 Einwohnern Regens haben 1.148 keinen deutschen Pass, was einem Anteil von 10,5 Prozent entspricht. Die Mehrheit dieser Personen stammt aus Syrien (437 Personen), gefolgt von Rumänien (88), dem Kosovo (75) und Tschechien (65). Diese Zuwanderer tragen zur kulturellen Vielfalt der Stadt bei und leisten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Leben in der Region.
Haushaltsformen: Mehr Einpersonenhaushalte
Ein besonders auffälliges Ergebnis des Zensus 2022 ist die hohe Zahl an Einpersonenhaushalten in Regen. 40,7 Prozent aller Haushalte – insgesamt 2.085 – bestehen aus nur einer Person. Dieser Trend hin zu kleineren Haushalten ist in vielen Regionen Deutschlands zu beobachten und spiegelt sich auch in Regen wider. Gründe dafür sind unter anderem die zunehmende Urbanisierung, aber auch eine alternde Bevölkerung, in der viele ältere Menschen allein leben.
Weitere 1.218 Haushalte bestehen aus Paaren mit Kindern, während 1.352 Paare ohne Kinder sind. Darüber hinaus gibt es 377 Alleinerziehende in Regen, von denen die große Mehrheit (305 Personen) Frauen sind.
Wohnsituation: Freistehende Einfamilienhäuser dominieren
Der Zensus 2022 hat auch interessante Daten zur Wohnsituation in Regen geliefert. In der Stadt gibt es 3.234 Gebäude mit Wohnraum, wovon 3.130 reine Wohngebäude sind. Mehr als die Hälfte dieser Gebäude (51,7 Prozent) sind freistehende Einfamilienhäuser, was den ländlichen Charakter der Stadt unterstreicht. Zudem befinden sich 2.878 dieser Gebäude im Besitz von Privatpersonen.
Der Bestand an Wohngebäuden ist in den letzten zehn Jahren moderat gewachsen: Während es 2011 noch 3.123 Gebäude mit Wohnraum gab, sind bis 2022 insgesamt 111 neue Gebäude hinzugekommen. Besonders auffällig ist der hohe Anteil an älteren Gebäuden. 340 Gebäude wurden vor 1950 errichtet, während der größte Teil des Wohnungsbaus in den Jahrzehnten danach, insbesondere zwischen 1970 und 1989, stattfand.
Wohnraum und Mieten: Steigende Preise, stabile Eigentümerquote
In Regen gibt es insgesamt 5.869 Wohnungen – 219 mehr als noch im Jahr 2011. Etwas mehr als die Hälfte dieser Wohnungen (52,1 Prozent) werden von ihren Eigentümern bewohnt, was auf eine stabile Eigentümerquote hinweist. Für viele Bürger ist der Besitz eines Eigenheims ein zentraler Bestandteil ihrer Lebensplanung.
Ein wachsendes Thema sind jedoch die Mietpreise. Obwohl Regen im Vergleich zu Großstädten noch recht moderate Preise aufweist, zeigt sich auch hier ein Anstieg. In 649 Wohnungen beträgt die Miete pro Quadratmeter 4 Euro oder weniger. In 1.057 Wohnungen liegt der Preis zwischen 4 und 6 Euro pro Quadratmeter. Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von 8 bis 10 Euro gibt es in 113 Gebäuden, und in 43 Wohnungen liegt die Miete zwischen 10 und 20 Euro. Besonders hochpreisige Wohnungen mit einer Miete von mehr als 20 Euro pro Quadratmeter sind die Ausnahme – nur drei solcher Wohnungen wurden im Zensus gezählt.
Die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung beträgt 103 Quadratmeter, was für eine Stadt dieser Größe durchaus großzügig ist.
Energieträger: Öl und Gas dominieren
Beim Heizen setzen die Regener weiterhin überwiegend auf traditionelle Energieträger. 38,5 Prozent der Wohnungen (2.260 Wohnungen) werden mit Öl beheizt, während 2.224 Wohnungen mit Gas beheizt werden. Erneuerbare Energien wie Holzpellets, Fernwärme und Wärmepumpen spielen eine immer größere Rolle, machen jedoch noch einen kleineren Anteil aus.
Fazit: Ein Ort im Wandel
Die Ergebnisse des Zensus 2022 zeigen, dass auch kleinere Städte wie Regen nicht von demografischen und gesellschaftlichen Veränderungen verschont bleiben. Eine schrumpfende und alternde Bevölkerung, ein Anstieg von Einpersonenhaushalten und steigende Mietpreise sind Entwicklungen, die sich auch in dieser bayerischen Stadt bemerkbar machen. Gleichzeitig bleibt Regen ein attraktiver Wohnort mit einem hohen Anteil an Eigenheimen und einer stabilen Wohnsituation.