Unser Blog

Immobilienfinanzierung zieht wieder an – Warum jetzt Bewegung in den Markt kommt

Immobilienfinanzierung zieht wieder an – Warum jetzt Bewegung in den Markt kommt

Nach einer spürbaren Flaute auf dem Immobilienmarkt zeigt sich im Frühjahr 2025 eine überraschend starke Trendwende. Banken vergeben wieder deutlich mehr Kredite für den Kauf von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Besonders Mehrfamilienhäuser stehen bei Investoren hoch im Kurs. Doch was steckt hinter diesem Aufschwung – und was bedeutet er für Eigentümer:innen, Kaufinteressierte und den gesamten Immobilienmarkt?

Kreditzusagen steigen um ein Drittel – ein Markt kehrt zurück

Im ersten Quartal 2025 vergaben deutsche Banken neue Immobilienfinanzierungen im Volumen von 24,4 Milliarden Euro – ein Plus von rund 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das berichtet der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) und spricht von einem deutlichen Anziehen der Finanzierungstätigkeit. Besonders auffällig: Kredite für Mehrfamilienhäuser legten um über 50 Prozent zu – ein Indikator dafür, dass institutionelle und private Investoren wieder verstärkt in den Markt einsteigen.

Dieser Trend markiert eine wichtige Zäsur nach Monaten der Zurückhaltung. Denn in Folge von Zinsanstiegen, steigenden Baukosten und konjunktureller Unsicherheit hatte sich der Immobilienmarkt ab 2022 deutlich abgekühlt. Käufer:innen verschoben ihre Pläne, Verkäufer:innen mussten ihre Preisvorstellungen korrigieren – und Banken sahen lange Zeit keine solide Nachfragebasis.

Stabilisierung nach Preisrutsch – das Vertrauen kehrt zurück

Ein wesentlicher Treiber für den neuen Optimismus ist die Stabilisierung der Immobilienpreise. Nachdem die Preise für Wohnimmobilien zwischen Mitte 2022 und Mitte 2024 deutlich nachgaben, zeichnet sich seit Sommer 2024 eine klare Bodenbildung ab. Der VDP verzeichnete im ersten Quartal 2025 im Bundesdurchschnitt eine Preissteigerung von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Parallel dazu ziehen auch die Mieten deutlich an, was vor allem Kapitalanleger ermutigt, wieder zu investieren.

Zwar liegt das Preisniveau noch unter dem Höchststand von 2022, doch gerade diese Korrektur macht viele Objekte wieder attraktiver – insbesondere für Selbstnutzer:innen, die langfristig denken und weniger stark auf kurzfristige Renditen achten. Auch bei Gewerbeimmobilien zeigen sich erste Erholungstendenzen, was wiederum auf eine sich belebende Konjunkturerwartung schließen lässt.

Zinsen bleiben moderat – das schafft Planungssicherheit

Ein weiterer Faktor, der zur Wiederbelebung des Marktes beiträgt, ist die aktuelle Zinssituation. Die Durchschnittszinsen für zehnjährige Immobilienkredite haben sich bei rund 3,5 Prozent eingependelt. Das bedeutet zwar immer noch eine deutlich höhere Belastung als in der Nullzinsphase der Vorjahre, bietet aber Planungssicherheit für Käufer:innen. Wer heute finanziert, kann realistischer kalkulieren und muss nicht mit weiteren Zinsschocks rechnen – das stärkt das Vertrauen in langfristige Immobilieninvestitionen.

Michael Voigtländer, Immobilienexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), geht davon aus, dass sich die Immobilienpreise 2025 moderat verteuern, jedoch auf einem insgesamt stabileren Niveau bewegen werden als in der Hochpreisphase 2021/2022. Wer jetzt kauft, könne mit soliden Werten rechnen – insbesondere im Segment der Bestandshäuser und Eigentumswohnungen in guten Lagen.

Investoren entdecken Mehrfamilienhäuser neu

Dass vor allem Mehrfamilienhäuser im Fokus stehen, überrascht auf den ersten Blick – schließlich galten sie während der Zinsschockphase als schwer finanzierbar. Doch steigende Mieten, eine weiterhin angespannte Wohnraumsituation in vielen Städten und neue Fördermodelle der Länder machen diese Objektart wieder attraktiv. Auch institutionelle Anleger, die sich zeitweise zurückgezogen hatten, scheinen wieder vermehrt zuzugreifen.

Für private Kapitalanleger:innen ergeben sich dadurch neue Chancen – insbesondere im mittleren Preissegment. Viele Verkäufer:innen zeigen sich verhandlungsbereit, und die Kombination aus stabilen Mieteinnahmen und moderaten Zinsbelastungen schafft eine solide Grundlage für langfristige Erträge.

Was bedeutet das für Käufer:innen?

Für Menschen, die aktuell über einen Immobilienkauf nachdenken – sei es zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage – ergeben sich mehrere Chancen:

  • Preisstabilität nach der Korrekturphase schafft einen besseren Einstiegspunkt
  • Zinsen sind kalkulierbar, auch wenn sie höher als in der Vergangenheit ausfallen
  • Wachsende Mietmärkte bieten gute Aussichten für Vermietung und Wertentwicklung
  • Banken zeigen wieder mehr Finanzierungsbereitschaft, auch bei kleineren Projekten

Entscheidend ist jedoch nach wie vor eine gründliche Beratung und realistische Kalkulation. Wer eine Immobilie finanzieren will, sollte neben dem Kaufpreis auch Modernisierungsbedarf, Nebenkosten und eventuelle energetische Auflagen (Stichwort: Gebäudeenergiegesetz) in seine Planung einbeziehen.

Fazit: Der Markt lebt – mit mehr Augenmaß

Der Immobilienmarkt in Deutschland ist zurück – aber nicht auf dem Niveau von 2021. Statt spekulativer Übertreibung dominiert jetzt ein realistischeres Preisverständnis. Das ist gut für Käufer:innen wie Verkäufer:innen. Die Banken signalisieren durch ihre steigende Kreditvergabe Vertrauen in die Marktstabilität. Für viele ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um Projekte umzusetzen, die lange aufgeschoben wurden.

Wer vorbereitet ist, kann von der aktuellen Marktsituation profitieren – sei es durch günstige Einstiegsbedingungen, moderate Finanzierungskonditionen oder die Chance auf langfristige Wertsteigerung.

Quelle:

Tagesschau.de (22.05.2025): Banken vergeben deutlich mehr Immobilienkredite

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/immobilienkredite-pfandbriefbanken-wohnungsfinanzierung-100.html

Immobilienfinanzierung zieht wieder an – Warum jetzt Bewegung in den Markt kommt

Wir sind für Sie da

Nehmen sie mit uns Kontakt auf und teilen Sie uns kostenlos und unverbindlich Ihre Wunschkriterien mit.

Wir informieren Sie über unsere Dienstleistungen.