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Wohneigentum in Deutschland: Ein Blick auf den Zensus 2022

Wie wohnen die Deutschen? Eine tiefgehende Analyse des Zensus 2022

Der Traum vom Eigenheim ist tief in der deutschen Kultur verankert. Doch wie sieht die Realität aus? Der Zensus 2022 gibt Aufschluss über die aktuellen Wohntrends in Deutschland und zeigt interessante Entwicklungen, die sowohl regional als auch demografisch variieren.

Familien und Wohneigentum: Ein Rückgang im Vergleich zu 2011

Laut den jüngsten Zensusdaten leben 57 % der Familien in Deutschland in den eigenen vier Wänden. Das entspricht rund 12,4 Millionen Familien, die ihr Zuhause selbst besitzen und nutzen. Im Vergleich zum Jahr 2011, als noch 65 % der Familien Eigentum besaßen, ist dies ein deutlicher Rückgang. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Was hat sich verändert? Sind wirtschaftliche Bedingungen, steigende Immobilienpreise oder ein verändertes Lebenskonzept die Gründe für diesen Rückgang?

Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass insbesondere Paare mit Kindern mit 62 % häufiger im eigenen Zuhause leben. Dies deutet darauf hin, dass der Wunsch nach Sicherheit und Stabilität für Familien weiterhin eine große Rolle spielt.

Regionale Unterschiede: Saarland vs. Berlin

Die Unterschiede innerhalb der Bundesländer sind bemerkenswert. Im Saarland beispielsweise leben 74 % der Paare mit Kindern im Eigenheim – ein Spitzenwert. Ganz anders sieht es in der Hauptstadt aus: In Berlin besitzen lediglich 25 % der Paare mit Kindern eine eigene Immobilie. Diese Diskrepanz zeigt, wie unterschiedlich die Lebensbedingungen und Prioritäten in den verschiedenen Teilen Deutschlands sein können.

Wohnflächen: Wie viel Platz haben deutsche Familien?

Der Zensus 2022 beleuchtet auch die genutzte Wohnfläche der Haushalte. Familien wohnen in Deutschland auf sehr unterschiedlichem Raum: 19 % der Familien leben auf einer Wohnfläche von 80 bis 99 Quadratmetern, während 15 % auf 100 bis 119 Quadratmetern Platz finden. Besonders großzügig wohnen 6 % der Familien, die über 200 Quadratmeter zur Verfügung haben. Diese Zahlen spiegeln wider, wie verschieden die Wohnbedürfnisse und -möglichkeiten in Deutschland sind.

Senioren im Fokus: Immer mehr leben allein

Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist der Anstieg allein lebender Senior*innen. Fast jeder siebte Haushalt (15,1 %) in Deutschland wurde im Jahr 2022 von einer allein lebenden Seniorin oder einem allein lebenden Senior bewohnt. Im Vergleich zu 2011, als dieser Anteil noch bei 12,5 % lag, ist dies ein signifikanter Anstieg. Besonders hoch ist der Anteil in den ostdeutschen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen, wo er bei 17 % liegt.

Diese Entwicklung könnte auf eine zunehmende Alterung der Gesellschaft hinweisen, aber auch auf eine veränderte Lebensweise, in der ältere Menschen häufiger alleine leben. In städtischen Gebieten wie Suhl erreicht der Anteil allein lebender Senior*innen sogar 21 %, während er in Städten wie Mainz und Heidelberg mit 12 % deutlich niedriger ist.

Fazit: Ein facettenreiches Bild des Wohnens in Deutschland

Der Zensus 2022 zeichnet ein vielseitiges Bild des Wohnens in Deutschland. Familien und Seniorinnen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Wohnsituationen, die stark von regionalen Gegebenheiten beeinflusst werden. Der Traum vom Eigenheim bleibt für viele Familien zentral, obwohl der Anteil im Vergleich zu früheren Jahren gesunken ist. Gleichzeitig nimmt die Zahl der allein lebenden Seniorinnen stetig zu – ein Trend, der auf gesellschaftliche Veränderungen hindeutet.

Für Immobilieninteressierte und -besitzer bietet dieser Zensus wertvolle Einblicke, die helfen können, Entscheidungen über Kauf, Miete oder den Umgang mit Wohnraum zu treffen.

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